Nach langer Zeit habe ich mal wieder die Möglichkeit einen Gastartikel zu präsentieren bzw. einen neuen Blog hier vorzustellen. Ich sehe mich als „kleiner“ Blogger in der Chance, aber auch in der Möglichkeit, dass wir uns gegenseitig supporten und so zeigen, welche weiteren interessanten Finanzblogs es in den weiten des Internets noch gibt. Es gibt keine Konkurrenz, sondern ein gegenseitige Unterstützung.
Erfolgsquelle – deine #1 Quelle für Erfolg
Im Folgenden nun der Gastartikel Lucas, dem Beitrag von Erfolgsquelle:
In CO2 Zertifikate investieren: Lohnt sich das?
Klimaschutz ist in aller Munde und der eingeführte nationale CO2-Preis wird kontinuierlich weiter erhöht. Auch der europäische Emissionsrechtehandel gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mit CO2 Zertifikaten kannst du von diesem Trend profitieren. Wie das Ganze funktioniert und ob es sich lohnt, liest du in diesem Beitrag.
Was sind CO2-Zertifikate?
Der Klimawandel ist ein reales Problem. Das hat auch die Politik erkannt und führte 2005 im Rahmen des Kyoto-Protokolls den Emissionshandel auf EU-Ebene ein. Dieser soll Unternehmen dazu bewegen, CO2 einzusparen. Zwar haben auch Privathaushalte einen Anteil an der Klimaerwärmung, die größte Kohlstoffdioxid-Belastung wird jedoch durch Industrieunternehmen verursacht. Neben den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nehmen auch Liechtenstein, die Schweiz, Island und Norwegen an diesem Emissionshandel teil.
Wichtig zu wissen ist, dass viele Länder wie Deutschland, Kanada, die USA und die Schweiz auch nationale Handelssysteme für Emissionsrechte haben. In Deutschland ist das der CO2-Preis, den die Bundesregierung Anfang 2021 eingeführt hat. Dieser Preis soll den europäischen Emissionshandel ergänzen. Er ist im Gegensatz zum europäischen System auch für die Branchen Wärme und Verkehr relevant. Seit Anfang des Jahres müssen deshalb deutsche Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Erdgas und Heizöl in den Verkehr bringen, für jede ausgestoßene Tonne CO2 ein Zertifikat kaufen.
Der nationale CO2-Preis ist bisher noch staatlich festgelegt. Das ist der Unterschied zum europäischen Emissionshandel. Ab dem Jahr 2025 sollen dann auch die deutschen CO2-Zertifikate am Markt gehandelt werden.
Seit 2005 müssen wegen der EU-Regelung rund 11.000 europäische Unternehmen Emissionsrechte erwerben, um Kohlenstoffdioxid freisetzen zu dürfen. Dadurch ist es für Unternehmen vorteilhafter geworden, weniger CO2 auszustoßen. In den ersten paar Jahren nach der Einführung hielten sich die Einsparungen jedoch noch in Grenzen, da es ein Überangebot an Emissionsrechten gab. Inzwischen ist das anders. Der Preis eines CO2-Zertifikats hat sich seit 2020 mehr als verdreifacht.
Die europäischen Emissionsrechte bzw. CO2-Zertifikate werden offiziell EUAs (European Union Allowances) oder EEAs (European Emission Allowances) genannt.
Wie funktioniert der Emissionshandel?
Als erstes geben staatliche Stellen CO2-Zertifikate kostenlos in begrenzter Anzahl heraus oder verkaufen diese zu einem festgelegten Preis. Nach dieser Einführungsphase bestimmt der Markt, wie viel die Industrie für eine Tonne CO2 bezahlen muss. Das funktioniert nach dem Prinzip Angebots und Nachfrage. Zusätzlich greift die Politik in den Markt ein und verknappt das Angebot an CO2-Zertifikaten Jahr für Jahr. Jedes Jahr werden rund 48 Millionen Zertifikate weniger ausgegeben als das Jahr zuvor.
Da der CO2-Preis nach seiner Einführung jahrelang nicht nennenswert stieg, führte die EU im Jahr 2018 noch die sogenannte Marktstabilitätsreserve ein. Seitdem werden Zertifikate aus dem Markt genommen, sobald eine bestimmte Grenze an überschüssigen Emissionsrechten überschritten ist. So wird das Angebot drastischer verknappt als ohnehin geplant.
Unternehmen, die viel CO2 ausstoßen, müssen sich aufgrund der Regelung weitere Emissionsrechte von Unternehmen kaufen, die nicht so viel Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Firmen, die technisch aufrüsten oder durch andere Maßnahmen, CO2 einsparen, werden für ihr klimafreundliches Verhalten belohnt, da sie ihre Emissionsrechte verkaufen können.
Der Emissionshandel läuft an Börsen wie der European Energy Exchange (EEX) oder der European Climate Exchange (ECX) ab. Weil der Handel an Börsen stattfindet, kannst auch du als Privatanleger über einen kleinen Umweg in CO2-Zertifikate investieren.
Als Privatanleger in CO2-Zertifikate investieren
Als Privatanleger hast du zwar keinen direkten Zugang zu den Energiebörsen in London und Leipzig, aber du kannst über Umwege von der Entwicklung des CO2-Preises profitieren. Eine Möglichkeit sind futurebasierte Zertifikate, welche die Wertentwicklung der Emissionsrechte nachzeichnen.
ICE Europe ECX EUA Future
Die französische Bank Société Générale bietet mehrere solcher futurebasierten Zertifikate an. Unter anderem ein unbefristetes Indexzertifikat, das an der Börse Frankfurt gehandelt wird. Als Basiswert gilt der ICE EUA Future, der die Wertentwicklung des europäischen CO2-Preises nachbildet.
Mehrere deutsche Banken wie die Commerzbank und Hypo Vereinsbank bieten ähnliche Produkte an.
Von der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley gibt es sogar ein gehebeltes Zertifikat mit dem Faktor 5. Wenn der Preis der Emissionsrechte also um 10 Prozent fällt, machst du mit deinem Zertifikat 50 Prozent Verlust. Andersherum kannst du mit diesem Zertifikat selbstverständlich auch hohe Gewinne erzielen.
Wisdom Tree Carbon ETC
Für Anfänger etwas besser geeignet sind ETCs (Exchange Traded Commodities). Sie funktionieren ähnlich wie ETFs und werden an der Börse gehandelt.
Ein passender ETC ist der Carbon ETC des Fondsanbieters Wisdom Tree auf den Solactive Carbon Emission Allowances Rolling Futures Total Return Index. Der Index spiegelt die Wertentwicklung von Future-Kontrakten auf die CO2-Preisentwicklung wider.
Der ETC von Wisdom Tree ist erst seit Ende August 2021 an der Xetra gelistet. Er ist sogar über Neobroker wie Trade Republic handelbar. Ebenfalls interessant ist ein ETC von UBS, der den Bloomberg-CMCI-Emissions-Index nachbildet, der ebenfalls aus einem Korb von Future-Kontrakten besteht.
Der Krane Shares Global Carbon ETF bildet nicht nur Futures auf die europäischen Emissionsrechte ab, sondern auch auf die CO2-Zertifikate der Regional Greenhouse Gas Initiative, dem ersten Emissionshandelssystem der USA. Auch kalifornische CO2-Zertifikate sind enthalten. 2012 rief der US-Bundesstaat einen eigenen Emissionsrechtehandel ins Leben, der dem europäischen Modell ähnelt.
Rollverluste und Emittentenrisiko
Generell ist bei futurebasierten Zertifikaten Vorsicht geboten. Viele der Zertifikate und ETCs auf den CO2-Preis sind zwar unbefristet, allerdings haben die Future-Kontrakte, auf denen die Zertifikate basieren, Ablaufzeiten. So wird bei jedem futurebasierten Zertifikat regelmäßig ein Kontrakt durch einen neuen ersetzt. Für dich als Anleger können dabei zusätzliche Kosten entstehen, sogenannte Rollverluste.
Zu Rollverlusten kommt es, wenn zwischen den befristeten Futures Preisunterschiede entstehen. Diese müssen dann von den Investoren bei einem Wechsel des Kontrakts ausgeglichen werden.
Außerdem gibt es bei Zertifikaten ein Emittentenrisiko. Es kann passieren, dass der Herausgeber in finanzielle Schwierigkeiten kommt und die futurebasierten Zertifikate an Wert verlieren. Im schlimmsten Fall ist auch ein Totalverlust möglich. Einlagen in Zertifikate sind nämlich nicht als Sondervermögen geschützt. Sie unterliegen auch nicht der gesetzlichen Einlagensicherung. Für solche Szenarien sind zwar meist zusätzliche Sicherheiten beim Herausgeber hinterlegt, das theoretische Verlustrisiko besteht aber dennoch.
In CO2 Zertifikate investieren – Lohnt sich das?
Kommen wir zum abschließenden Fazit. Lohnt es sich, in CO2 Zertifikate zu investieren?
Auf den ersten Blick mag es verlockend klingen: Man erzielt Gewinn, indem man es unattraktiver macht, dem Klima zu schaden. Doch es gibt keine Garantie dafür, dass der CO2-Preis weiter steigt. Es sieht zwar danach aus, aber es gibt auch Szenarien, die dagegensprechen.
Zum Beispiel wenn Vertreter aus Wirtschaft und Industrie beklagen, dass wegen des schnell steigenden CO2-Preises die Wettbewerbsfähigkeit verloren ginge. Dann könnte sich die EU dafür entscheiden, die Menge an Zertifikaten langsamer zu verknappen als geplant.
Gleichzeitig könnte es sein, dass die Umstellung auf umweltfreundlichere Technologien bei den Unternehmen schneller vonstattengeht als erwartet. Dann bräuchten die Unternehmen weniger Emissionsrechte und der Preis würde fallen.
Ganz egal, wie die Zukunft aussehen mag, eine Investition in CO2-Zertifikate ist aufgrund möglicher Rollverluste und dem Emittentenrisiko als riskant einzustufen. Aus diesem Grund solltest du das Ganze als Spekulation ansehen. CO2-Zertifikate sind keineswegs als langfristige Investition geeignet.
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