Ich war durch Zufall durch Werbung auf den Ratenkredit über Smava aufmerksam geworden. Das Angebot bestand für bonitätsstarke Kunden, einen Ratenkredit in Höhe von 10.000 Euro aufzunehmen und das zu einem Zinssatz von -0,40%. Laufzeit 24 Monate. Mit einer monatlichen Raten von 414,80 Euro. Ich habe in folgendem Artikel zu dem Experiment berichtet: Ratenkredit mit Minuszins
Die Idee dahinter war, den Ratenkredit aufzunehmen und eigentlich auf das Tagesgeldkonto zu legen und somit von dem Minuszins zu profitieren und zusätzlich die Guthabenszinsen von 0,30% p.a. mit monatlicher Verzinsung zu nutzen. Das „Schöne“ dabei, ich habe den Kredit nie gebraucht und war auch nie auf das Geld angewiesen. Zur Einordnung, das war die risikolose Variante.
Noch kurz zur Einleitung, der Gesamtbetrag zur Rückzahlung hatte eine Höhe von 9.955,05 Euro. Ich hätte somit 44,95 Euro in den 2 Jahren gespart und keine Kosten oder auch Aufwand dafür gehabt. Kann man mal mitnehmen.
Warum schreibe ich diesen Artikel bzw. wie sind die letzten 24 Monate wirklich gelaufen?
Natürlich habe ich das Geld nicht auf dem Tagesgeldkonto gelassen und somit in zwei Jahren von überschlagen ca. 100 Euro insgesamt profitiert. Ich habe natürlich Aktien gekauft. Im Detail habe ich zwei Käufe vorgenommen:
- Daimler AG: 50 Stück zu einem Kurs von 53,05 Euro
- Las Vegas Sands Corp.: 52 Stück zu einem Kurs von 49,20 Euro
- Prospect Capital Corp.: 400 Stück zu einem Kurs von 5,70 Euro
- Sixt Street Specialty Lend.: 80 Stück zu einem Kurs von 17,29 Euro
Zwar komme ich so auf einen Betrag von ca. 8.900 Euro, allerdings waren das die Käufe in diesem Zusammenhang. Der restliche Betrag ist über meine monatlichen Sparpläne in mein Portfolio gelaufen oder doch auf dem Tagesgeldkonto geblieben.
Das spannende nun allerdings, war ich erfolgreich, habe ich in den letzten 24 Monaten ein „Null-auf-Null-Spiel“ gehabt oder sogar mit den 4 Käufen einen Verlust gemacht?
Vorab allerdings als klare Information, das Experiment habe ich für mich selbst gemacht und würde ich auch so niemand empfehlen. Ich wollte hier mit einem Hebel arbeiten und dies in kleinem Rahmen ausprobieren, da ich im Prinzip kein Risiko mit der Minus-Verzinsung eingegangen bin. Auch muss ich sagen, die Aktien habe ich nicht nur wegen dem Einmalbetrag gekauft, sonder hatte diese zu dem Zeitpunkt sowieso auf meiner Watchlist – unabhängig ob ich den Kauf heute nochmal tätigen würde oder nicht. Darum soll es in dem Artikel auch nicht unbedingt gehen. Gerade „Daimler“ ist eine Aktie, darüber lässt sich gerne mal streiten.
Wie steht der jeweilige Kurs der einzelnen Anteile heute und zusätzliche welche Dividenden habe ich erhalten:
- Daimler AG: Kurs (20.11.2020) 55,50 Euro mit Dividenden in 2019 von 3,25 Euro und 2020 von 0,90 Euro pro Aktie
- Las Vegas Sands Corp.: Kurs (20.11.2020) 47,47 Euro mit Dividenden in 2019 von 2,76 Euro und 2020 von 0,72 Euro
- Prospect Capital Corp.: Kurs (20.11.2020) 4,44 Euro mit Dividenden in 2019 von 0,60 Euro und 2020 von 0,60 Euro pro Aktie
- Sixth Street Specialty Lend.: Kurs (20.11.2020) 16,74 Euro mit Dividenden in 2019 von 0,81 Euro und 2020 von 1,35 Euro pro Aktie
Zusammengerechnet bedeutet dies auf den Kurs bezogen habe nun einen Wert von 8.360 Euro. Dies würde ein Minusgeschäft von ca. 540 Euro bedeuten.
Schauen wir mal noch, was die Dividenden dazu gebracht haben. Daimler: 207,50 Euro, Las Vegas Sands Corp.: 180,96 Euro, Prospect Captial Corp.: 480 Euro und Sixt Street Specialty Lend.: 172,80 Euro
Bedeutet in zwei Jahren Dividenden in Höhe von 1.041,26 Euro brutto. Der Einfachheit ziehe ich 28% an Steuern ab, somit bleiben noch netto 750 Euro gerundet übrig.
Mein „Hebel-Geschäft“ hat mir somit ca. 210 Euro zusätzlich bis zum aktuellen Zeitpunkt eingebracht. Meine Vermutung ist, dass ohne Corona dies noch einmal positiver ausgefallen wäre.
Mein Fazit und weitere Vorgehensweise: Man muss 414 Euro monatlich zur Verfügung haben, damit dies auch funktioniert. Allerdings kann man hier schon ein paar Euro dazu verdienen. Mit anderen Aktien vermutlich noch deutlich mehr. Hätte ich zum Beispiel den Betrag von 10.000 Euro komplett in Amazon oder Microsoft gesteckt. Aber ich bin zufrieden und halte die Aktien weiterhin. Der Betrag ist seit Anfang November zurückgeführt und jetzt habe ich monatlich 414 Euro zusätzlich frei zur Verfügung. Den Betrag hatte ich die letzten 2 Jahre auch nicht zur Verfügung, somit vermisst mein Geldbeutel diesen auch nicht. Somit das Geld direkt wieder auf die Seite legen und weiter Investieren. Ich kann somit eigentlich nur positives von dem „Experiment“ ab, bin nun aber auch froh, den Kredit nicht mehr an der Backe zu haben!
Ich habe mir auch mal wieder ein neues Buch zum Lesen bestellt: „REITS und Immobilienaktien verstehen“ – die Beschreibung auf Amazon ist wie folgt und macht neugierig zu lesen:
Dieses Buch bietet einen weltweiten Überblick über die wichtigsten, größten und bekanntesten REITs. Sie werden alle Standard-REITs in diesem Werk finden. Zusätzlich werden ausgewählte Geheimtipps vorgestellt, die aus – für REITs – noch unbekannten Ländern stammen oder ganz außergewöhnliche Geschäftsmodelle aufweisen. Dieses Buch sollte Ihnen damit alle Werkzeuge an die Hand geben können, um ein sicheres, ertragreiches und gut diversifiziertes Portfolio für ein passives Einkommen aus Hochdividenden zu erzielen.
Folgende Kategorien werden in diesen Buch behandelt:
- Equity-REITs,
- Hotel-REITs,
- Residential-REITs,
- Studentenwohnheime-REITs,
- Office-REITs,
- Healthcare-REITs,
- Retail-REITs,
- Industrial-REITs,
- Datacenter-REITs,
- Self-Storage-REITs,
- Gefängnis-REITs,
- Timber-REITs,
- Landwirtschafts-REITs,
- Infrastruktur-REITs,
- Casino-REITs, und
- Mortgage-REITs.
Jeder Käufer des Buches erhält einen Gratis-Zugang zu einer Live-Datenbank, die alle REITs und Aktien beinhaltet, die im Buch vorgestellt werden. Alle im Buch genannten Kennzahlen, die von einem Aktienkurs abhängig sind, werden in der Datenbank mit Live-Daten versorgt. Somit erhalten Sie immer aktuelle Kennzahlen, auch wenn es seit der Veröffentlichung des Buches zu Kurschwankungen kam.
Hallo Chris,
Glückwunsch zu deinem Kredit-Experiment. Wie wäre das Resultat im März/April 2020 ausgegangen? Aber wie du schreibst – du bist froh den Kredit los zu sein und es ist positiv gelaufen.
Schlechter wäre natürlich ein Konsum-Kredit und dann den Job und das notwenige Einkommen zu verlieren – aber das ist nur der mögliche worst case.
Bleib gesund und weiter viel Erfolg!
Viele Grüße
Christian
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Hallo Christian,
danke dir 🙂
Gute Frage. Im März/April wäre es deutlich schlechter ausgefallen und ich muss auch wirklich sagen, erst mit den letzten News zum Impfstoff und auch der Biden Wahl hat die Kurse positiv beeinflusst.
Konsumentenkredit wäre grundsätzlich nichts für mich. Entweder ich kann es mir leisten oder nicht. Davon ausklammern würde ich tatsächlich nur ein Investitionskredit in Form einer Baufinanzierung für eine Immobilie.
Viele Grüße und bleib ebenfalls gesund und erfolgreich!
Chris
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Hallo Chris, interessant, es gibt ja Leute die Kredite aufnehmen und agressiv investieren in P2P z.Bsp. Du bist da recht zaghaft vorgegangen. Ich wäre da auch in Kryptos eingestiegen. Bei Smava würde ich allerdings nie einen Kredit aufnehmen, die Daten die dort abgefragt werden ( u.a. Arbeitgeber) sind für die ja Gold wert.
Gruß Bob
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Hallo Bob,
danke für deinen Kommentar. So geht jeder anders um. Ich hätte auch nur die Tagesgeld-Variante gehen können, dachte aber ein wenig Risiko geht schon. Krypos und auch P2P bin ich selbst eher vorsichtig unterwegs. Bekomme jetzt zwar ordentlich Werbung von Smava, kann dies aber auch einfach löschen. Sehe das nicht so tragisch.
Viele Grüße
Chris
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