Kurz vor dem Wochenende habe ich noch einmal einen Kauf getätigt und mir ein neues Unternehmen in mein Portfolio geholt. In diesem Fall ist es eine Business Development Company oder auch kurz BDC geworden. Exakt in diesem Fall Main Street Capital, das ein monatlich ausschüttendes Unternehmen ist und somit Nr. 3 im Bude als Teil meines Portfolios.
Vorab allerdings noch eine kurze Erklärung, was ein BDC ist:
Eine Business Development Company ist ein in den USA tätiger Finanzinvestor für kleinere und mittlere nicht-börsennotierte Unternehmen. Diese Art von Unternehmen stellen sowohl etablierten als auch Startups Kapital zur Verfügung. Es bestehen zwei Möglichkeiten das Kapital zur Verfügung zu stellen, entweder in Form von Eigenkapital oder durch Hinzugabe von Fremdkapital. Bei der Fremdkapitalhingabe als nachrgangige Kredittitel mit niedrigerem Investment-Grade (d.h. bei Banken erhält das Unternehmen nur schwer eine Kredit). Dabei vergeben BDCs ihre Mittel traditionell an kleinere und weniger beachtete Unternehmen, die eine geringere Bonität aufweisen und daher auch höhere Finanzierungskosten akzeptieren. Als Grundlage für dient der Investment Company Act von 1940 der u.a. folgendes beinhaltet – Die meisten BDCs wählen aus steuerlichen Gründen (sie unterliegen dann nicht der Einkommensteuer) die Form der „Regulierten Investment Company“ (RIC) und eine Konsequenz hieraus ist, dass sie mindestens 90% ihrer steuerrelevanten Gewinne („Taxable Income“) an ihre Anteilseigner ausschütten müssen. Weitere Beschränkungen aufgrund des RIC-Status resultieren aus einer gewollten breiten Diversifikation der Investments. So dürfen BDCs nicht mehr als 5% ihres Kapitals in eine Anlage stecken, sie dürfen nicht mehr als 10% der Anteile an einem Asset erwerben und sie dürfen nicht mehr 25 ihres Kapitals in der selben Branche investieren. Durch diese Einschränkungen sollen Risiken verteilt und BDC-Aktionäre geschützt werden.
Als letzter Punkt noch, bei den BDCs achtet man auf das Net Investment Income als entscheidende Größe. Das sind die regelmäßig erzielten Einkünfte des Unternehmens aus den Beteiligungen. Die Ausschüttungen sollten unter dieser Größe liegen, dann ist die Dividende gedeckt.
Dies als kurzer Ausflug bzw. als Grundlage für die BDCs – aber nun zurück zu Main Street Capital:
Das Unternehmen schreibt selbst auf seiner Homepage, dass es in über 200 Unternehmen seit der Gründung 1990 investiert hat. 2012 wurde erstmalig eine Marktkapitalisierung von 1 Mrd. US-Dollar erreicht. In 2015 erreichte das Unternehmen Beteiligungen von 3 Mrd. US-Dollar „under management“, mittlerweile ist dieser Betrag sogar auf über 4 Mrd. US-Dollar gestiegen.
In der Investoren-Präsentation schreibt das Unternehmen selbst, dass der langfristige Fokus auf nachhaltige Anlagen für die Aktionäre durch Wachstum des Nettowertes und der Dividenden liegt. „MAIN“ hat seine Dividende bisher noch nie gesenkt und auch in der aktuellen Phase wir die monatliche Dividende von 19 Euro-Cent weithin bestätigt. Bisher gab es zusätzlich noch eine halbjährliche Sonderdividende, diese wurde nun vorerst einbehalten. Damit kann ich dennoch umgehen und sehe ich in der aktuellen Zeit auch eher als gutes Zeichen. Dennoch liegt meine Dividende bei ca. 8% p.a.!
Auf der Unternehmenspräsentation unter Main Street Capital ist folgendes Schaubild aufgeführt, dass die Dividendenhistorie ganz schön verdeutlicht:
Die Portfolioinvestitionen von Main Street werden in der Regel getätigt, um Management-Buy-outs, Rekapitalisierungen, Wachstumsfinanzierungen, Refinanzierungen und Akquisitionen von Unternehmen zu unterstützen, die in verschiedenen Branchen in den USA tätig sind. Main Street ist bestrebt, mit Unternehmern, Geschäftsinhabern und Managementteams zusammenzuarbeiten, und bietet im Allgemeinen Finanzierungsalternativen aus einer Hand innerhalb seines unteren Mittelstandsportfolios. Die Unternehmen des unteren Mittelstands der Main Street erzielen im Allgemeinen einen Jahresumsatz zwischen 10 und 150 Millionen US-Dollar. Die mittelständischen Schuldtitelinvestitionen von Main Street werden in Unternehmen getätigt, die im Allgemeinen größer sind als die unteren mittelständischen Portfoliounternehmen.
Bereits jetzt wurde für das dritte Quartal 2020 die monatliche Dividende bekannt gegeben. Aus meiner Sicht ein gutes Zeichen für das restliche Jahr und es wird auch entsprechend stärke gezeigt, dass das Unternehmen gut aufgestellt ist.
Natürlich ist ein BDC immer mit einem gewissen Risiko verbunden und das ist mir auch bewusst. Mein Kaufkurs liegt bei 28,65 Euro und erworben habe ich insgesamt 100 Anteile von Main Street Capital.
Wenn alles nach Plan läuft, wird mir das Unternehmen monatlich ca. 15 Euro netto gut schreiben und somit auf das Jahr gesehen ca. 180 Euro meine Dividenden erhöhen. Mit dieser Investition ist somit monatlich meine Handyrechnung bezahlt.
Hi,
sehr schöner Kauf! – Main Street Capital halte ich gerade auch in der Corona Krise für eine der solidesten Business Developement Companies… habe leider selbst verpasst bei Kursen von 17/18 Euro nachzukaufen. Die Q2 Zahlen werden sicher spannend, aber wenn viele kleine und mittlere Unternehmen aus dem Portfolio von MAIN gut durch die Krise kommen sollten, wird die Dividende stabil bleiben. Und 9 % Rendite sind eine Hausnummer 🙂
Viele Grüße,
Susanne
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Hallo Susanne,
vielen Dank für deine positive Nachricht…bei 17/18 Euro wäre wirklich perfekt gewesen. Hoffe ich bin nicht zu spät eingestiegen, aber denke langfristig kann man nichts falsch machen und sehe das Unternehmen, zumindest aktuell, gut aufgestellt…schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Danke dir fürs Vorbeischauen 🙂
Viele Grüße
Chris
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