Kennt ihr Bradley Birkenfeld? Der Mann, der von der US-Steuerbehörde eine Belohnung von 104 Millionen US-Dollar erhalten hat.
Bradley Birkenfeld war für diese Belohnung im Gefängnis und bezahlte einen hohen Preis für seine Whistleblower-Tätigkeiten. Er verfasste das Buch: Des Teufels Banker: Wie ich das Schweizer Bankgeheimnis zu Fall brachte. Besorgt euch das Buch unter dem angegeben Link. Es hat mir noch einmal mehr die Augen geöffnet, wie die großen Banken versuchen mit diversen Steuertricks den Reichen und Superreichen in Ihren Ländern Erleichterungen u.a. mit Schein-Firmen zu erlangen.
Bradley Birkenfeld war selbst lange Jahre Teil dieses „Spiels“ und verdiente damit Millionen anderen zu helfen Steuern zu sparen. Die Schweizer Bank UBS war seine letzte Station, bei der das Prozedere auf die Spitze getrieben wurde. Das für mich interessante dabei, die Bank schützte ihre Mitarbeiter nicht, obwohl es offizielle Ansagen gab und stellte diese im Nachgang selbst an den Pranker. Das sollte alleine den Mitarbeitern die Augen öffnen und jeder sollte sich ein Stück weit selbst immer absichern, was er tut oder auch nicht.
UBS musste durch die Aussagen von Bradley insgesamt 15 Milliarden US-Dollar an Steuern nachzahlen. Eine Rekordsumme. Er selbst musste, da er selbst damit verbunden war, für 30 Monate ins Gefängnis und erst dann bekam er seine Belohnung.
Bradley Birkenfeld macht in seinem Buch keinen Hehl daraus, dass es eine Zeit gab, in der er das süße Leben aus „um-die-Welt-Jetten“ liebte und überall Freunde und nette Mädels hatte.
Seine Stationen in der Bankenwelt waren State Street Bank & Trust, Crédit Suisse, Barclays Bank und zuletzt dann die UBS. Die wichtigsten Player in diesem Markt. In seiner letzten Funktion war er hauptsächlich dafür verantwortlich, wohlhabende Amerikaner zu überzeugen, ihre Guthaben auf die UBS Bank zu transferieren und ihnen zu ermöglichen, ihr Kapital mit Hilfe der strengen Schweizer Gesetze zum Bankgeheimnis zu verstecken und so zu vermeiden, in den USA Steuern zahlen zu müssen. Ein Beispiel in dem Buch für seine Tätigkeit:
Einer von Birkenfelds wohlhabendsten Klienten war ein kalifornischer Immobilienmagnat, Igor Olenicoff, ein Milliardär, den er während seiner Tätigkeit bei Barclays getroffen hatte und bei seinem Wechsel zur UBS als Klient mitbrachte. 2001 gab es ein Treffen zwischen Olenicoff und Birkenfeld in Genf, in dessen Folge 200 Million Dollar zur UBS transferiert wurden, auf die Olenicoff mittels Kreditkarten zugreifen konnte, die ihm von Birkenfeld geliefert wurden. Birkenfeld führte Olenicoff angeblich bei den Bankern ein, die ihm halfen, Offshore-Firmen zu gründen, um seine Vermögenswerte zu verstecken und Steuern zu vermeiden.
Als er Wind davon bekam, dass ihn die UBS für genau jene so lukrativen Tätigkeiten als Sündenbock opfern wollte, brach er sein Schweigen und wandte sich als Whistleblower an die US-Regierung.
Zum Abschluss noch ein krasses Gegenstück: Stéphanie Gibaud, PR-Frau und auch Ex-UBS-Mitarbeiterin. Ihre Infos spielen eine wichtige Rolle im Geldwäsche-Prozess gegen die UBS in Frankreich. Für ihr Whistleblowing sprach ihr ein Gericht 3000 Euro zu.
Das sieht man den Unterschied, wer sich gut vermarkten kann / will und wer nicht und was dies mit der jeweiligen Belohnung macht, obwohl die grundsätzliche Absicht die Selbe war.