Persönlich freue ich mich jeden Monat nicht nur den eigenen Monatsabschluss am Laptop mit meiner Excel durchzuführen, die Zahlen zu analysieren und nachzudenken, was die nächsten Schritte, der nächste Kauf oder die nächste Anlage sein könnte. Ich freue mich auch jeden Monat auf den anderen Blogs zu lesen, welche Fortschritte dort wieder gemacht wurden, welche Chancen zum Kauf bzw. zur Anlage dort veröffentlicht werden oder aber auch welche Fehler gemacht wurden, die man ggfs. selbst vermeiden kann.

Der 2. Teil mit den anderen Blogs bleibt auch diesen Monat bestehen, aber selbst bietet sich ärgerlicherweise mir im Moment noch nicht die Möglichkeit mein Monatsabschluss zu erfassen und auch hierzu veröffentlichen – gerne möchte ich euch erklären warum und wobei ich noch unschlüssig mit der weiteren Vorgehensweise bin:

Meine Bank hat den Broker Anfang November gewechselt und die Depots entsprechend umgezogen. In den ersten Tagen gingen die Dividenden noch auf dem alten Depot mit Verrechnungskonto ein und wurden dann automatisch umgebucht. Bis dann die Umstellung auf die neue depotführende Stelle erfolgt ist. Angefangen hat es dann am 10.11. damit, dass mir von Blackstone nur ungefähr die halbe Dividende gut geschrieben wurde. Ich dachte „ok“ der Rest wird noch kommen. Aber bis heute erfolgte keine weitere Gutschrift. Dann hatte ich mir die Dividende von Gladstone genauer angeschaut, es fehlt zur ursprünglichen Dividende im Monat zuvor, ca. 20%. Meine Vermutung direkt, der neue Broker bekommt es nicht hin, die US-Quellensteuer korrekt zu be- und verrechnen. Daraufhin habe ich meine Bank angeschrieben und um kurzfristige Korrektur gebeten. Mittlerweile sind über 3 Wochen vergangen und ich habe in der Zwischenzeit keine weitere Dividenden-Ausschüttung erhalten. Eigentlich sollte ich nach meine Hochrechnung rd. 800 Euro netto diesen Monat erhalten, bisher Fehlanzeige.

Als erste Rückmeldung hatte ich die Info erhalten, dass es sich tatsächlich um einen Fehler mit der US-Quellensteuer handelt und man dabei ist diesen so schnell wie möglich zu beheben. Im Nachgang habe ich das Gefühl, erst durch meine Nachfrage ist man auf den Fehler aufmerksam geworden.

Bisher wurde ich immer wieder vertröstet, man hat sich zwar entschuldigt und man wäre dran. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, aber für eine gestandene Bank am deutschen Markt, trotz Migration und Wechsel des „Dienstleisters“ ist das nach der langen Zeit ein „no-go“.

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Bis Dienstag, den 05.12., habe ich der Bank noch einmal Aufschub gegeben und auch darum gebeten, da ich meine Dividenden kurzfristig immer wieder anlege, dass man sich über eine monetäre Entschuldigung bereits Gedanken machen kann. Ich bin gespannt und da kommt auch bereits mein großes Fragezeichen – wie umgehen, wenn ich dann bis Dienstag wieder nur vertröstet werde?

Ich habe mit Absicht noch keine Namen der Bank oder des Brokers genannt und bisher habe ich selbst auch gut Erfahrungen gemacht und möchte nicht gleich alles durch den Dreck ziehen – aber die Geduldsschnur wird immer kürzer. Bisher war ich mit einem persönlichen Ansprechpartner immer im Austausch und hatte noch nicht die Beschwerdestelle eingeschalten. Soll ich nun noch den Schritt zuerst über die Beschwerdestelle gehen, schreibt man direkt den Vorstand an oder, weil es wird wirklich Geld zurückgehalten, melde ich das der Bafin direkt. In diesem Fall bin ich sehr für eure Einschätzungen dankbar.

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Ich hoffe, dass ich den Monatsabschluss kurzfristig nachholen kann und euch über meine Dividendenerträge berichten kann. Trotz allem lass ich mich nicht hängen, habe zum Glück noch ein zweites (kleineres) Depot und würde die nächsten Käufe erstmal darüber abwickeln.

Abschließend noch eine positive Nachricht, es scheinen sich meine Käufe bei Realty Income Corp. gelohnt zu haben – der Kurs zieht an und ich bin mit meinen 250 Anteilen bereits im Plus, zusätzlich darf ich mich über nun monatliche Ausschüttungen von rd. 43 Euro erfreuen.

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Passend zu unserer katastrophalen politischen Lage in Deutschland, ein Buchtipp, wie es man es besser machen kann: Der Aufstieg des Drachen und des weißen Adlers: Wie Nationen der Armut entkommen von Rainer Zitelmann. Er zeigt am Beispiel von Vietnam und Polen, wie Nationen der Armut entkommen. Beide Länder waren Opfer verheerender Kriege, bei denen Millionen Menschen starben; in beiden Ländern wurden sozialistische Planwirtschaften errichtet, die das zerstörten, was der Krieg noch nicht zerstört hatte: Vietnam war eines der ärmsten Länder der Welt und Polen eines der ärmsten Länder Europas. Zitelmann schildert in dem spannenden Buch mit vielen überraschenden Details, wie Vietnam und Polen durch Wirtschaftsreformen den Kampf gegen die Armut gewannen und den Lebensstandard der Menschen sensationell verbesserten – und was andere Volkswirtschaften daraus lernen können.

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6 Kommentare zu „(Kein) Monatsabschluss November 2023 – die Bank ist schuld

  1. erst dachte ich, dass du vom alten smartbroker zum smartbroker+ gewechselt bist aber das kann eigentlich nicht sein, da man dir auf emails geantwortet hat.

    ich selber habe leider diesen wechsel (also von smart zu smart+) gemacht und die kommunikation von smart bzw smart+ ist eine absolute unverschämtheit. ich erreiche seit wochen keinen einzigen menschen. weder telefonisch noch bekomme ich antworten auf irgendeine meiner zahlreichen emails

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  2. Hallo,

    zunächst einmal mein Beileid zu Deiner momentanten Situation.

    Unsere Leidensgeschichte mit Smartbroker haben wir schon vor einigen Wochen beschrieben (https://www.schwarzgeld.biz/allgemein/smartbroker-wird-zu-smartbroker-plus-ohne-gemeinschaftsdepots/).
    Da können wir ja fast froh sein, dass wir mit unserem Gemeinschaftsdepot bei Smartbroker+ nicht mehr erwünscht sind.

    Wir ziehen aktuell alles zu IB um, was aus zweierlei Hinsicht eine interessante Erfahrung ist: erstens die Einfachheit von Seiten IB. Man kündigt den Transfer nur an und bekommt ein einfaches informelles Anschreiben, was man bei der depotführenden Bank einreicht. (Nix mit seitenlangen Formularen.) Zweitens die Langsamkeit der abgebenden Bank. Der erste Transfer dauerte gut 5 Wochen. Erst als ich die 3-Wochenvorgabe der BAFIN erwähnte kam etwas Bewegung in die Sache.

    Abschließend freue ich mich aus der Buchempfehlung die Andeutung einer politischen Einstellung interpretieren zu können. Wir selber hadern immer damit, ob wir uns exponieren wollen.
    Eigentlich sollten wir Finanzblogger in dieser Beziehung deutlich öfter und klarer Position beziehen. Das öffentliche Meinungsbild hinsichtlich wirtschaftlicher Zusammenhänge ist auch aufgrund der Zurückhaltung der wirtschaftlichen Leistungsträger stark verzerrt.

    Viele Grüße und viel Erfolg mit Deinem Monatsabschluss.

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    1. Ich danke für die Offenheit und die Erfahrung von euch, welche immer interessant zu wissen ist.

      Ich merke, dass es tatsächlich noch mehr so geht, auch wenn der Broker nicht der gleiche ist. Dennoch sehr ärgerlich und man sieht auch wieder welcher Willkür man ausgesetzt ist.

      Im Moment macht unsere Regierung gefühlt alles falsch, tritt in jedes Fettnäpfchen und es sind Personen am Werk, welche von ihrem Ressort keine Ahnung haben. Wir Bürger baden es am Ende aus und das nennt sich Demokratie. Da fehlt mir im Moment jegliche Vorstellung, wie das noch positiv ausgehen soll…ich bin da für jeden Austausch zu haben.

      Danke euch nochmal…einen schönen ersten Advent!

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      1. Hi Chris,
        das sind ja sehr unschöne Zeiten für dich. Bei mir gab es vor ein paar Monaten eine Umstellung innerhalb der Trade Republic App (Stichwort Update), was mir (und vielen Nutzern) erhebliche Probleme in der Kaufabwicklung beschert hat, da es sehr unpraktikabel war. Dies wurde durch zahlreiche Feedbacks jedoch mittlerweile stark verbessert.
        Allerdings hatte ich bislang nie derartige Probleme. Das höchste der Gefühle waren 3x verspätete Dividendenzahlungen, die jedoch innerhalb von ca. 1-2 Wochen nach meiner Anfrage eingegangen sind.

        An deiner/eurer Stelle würde ich immer alles direkt an die BaFin melden (die sind u.a. dafür zuständig) und umgehend mit einem Anwalt sprechen und das auch der Bank mitteilen. In der Ansparphase ist sowas sehr ärgerlich, wenn man sich jedoch in der Rentenphase befindet, bekommt das eine ganz andere Dramatik, daher sage ich immer – wehret den Anfängen.

        Zum Thema Politik:
        Wir haben uns durch die letzten ca. 30 Jahre nach und nach Politiker erzogen, die lediglich rhetorisch gut sind, jedoch keinerlei Fachwissen mehr aufweisen. Durch die zusätzliche Pseudodemokratie (alle 4 Jahre wird gewählt, anschließend nicht nach den „Wahlversprechen“ agiert) werden die Auswirkungen jetzt für jeden Einzelnen stark spürbar. Vor ca. 90 Jahren gab es ähnliche Entwicklungen, daher muss man sich schon Sorgen machen.

        VG Chris (MrTott)

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      2. Hi Chris,
        danke dir für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast absolut recht und normalerweise wäre ich auch bereits bei der BaFin gelandet. Hatte aber noch ein wenig Verbundenheit und hier kann ich bereits sagen, das Problem ist nach 7 Wochen gelöst. Endlich. Ich warte noch auf die Entschädigung, was mir angeboten wird, hoffe allerdings, dass es nun läuft. Ich halte auf dem Laufenden.

        Mit der Politik hast du absolut recht, ich glaube aber auch, dass wird sich nun ändern (müssen). Wir werden unsere Ausgaben radikal überdenken und Einsparungen vornehmen, welche sowieso sinnlos waren – warum haben wir Deutsche eine Verpflichtung in Peru einen Radweg zu bauen?!

        Viele Grüße
        Chris

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