Die Tage habe ich wieder einen interessanten Artikel gelesen. In fast keinem anderen Land in Europa sind die Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. In den meisten Statistiken wird das wahre Ausmaß unterschätzt. Das ist ein Zitat aus dem Artikel. Zwar steigt eigentlich von Jahr zu Jahr das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland. Die letzte Erhebung zum Ende des ersten Quartals 2024 zeigt eine Summe von knapp 8 Billionen Euro als Marke. Das große Problem hierbei ist allerdings die Verteilung auf die einzelnen Assetklassen:

Die Veröffentlichung der deutschen Bundesbank zeigt, dass mehr als 40% als Bargeld und Einlagen auf Girokonten liegen. Weitere 30% irgendwo im Versicherungssystem und nur ein kleiner Teil von jeweils 13% in Aktien oder Investmentfonds. In den Assetklassen, in denen eine Rendite winkt.
Insgesamt besitzen die wohlhabendsten 10 Prozent der Haushalte zusammen etwa 60% des Gesamtvermögens, netto, also abzüglich Schulden. Die unteren 20 Prozent besitzen gar kein Vermögen. Etwa neun Prozent aller Haushalte haben ein negatives Vermögen, sie sind verschuldet.
Diese Aussagen sind für mich Motivation an meinem Plan festzuhalten. Allerdings ist das auch alarmierend und zeigt die Fehler unserer Politik. Erst gestern haben wir in einem kleineren Kreise über unsere Landwirte diskutiert, welche auch immer weniger Vieh halten. Es lohnt sich einfach nicht und zusätzlich kommen immer mehr Beschränkungen, Verordnungen und Gesetze, welche die Haltung teuer und aufwendig machen. Warum? Ist es besser aus dem Supermarkt günstiges Fleisch aus Massentierhaltung zu kaufen, anstatt, dass man durch eine gewisse Freiheit dem Landwirt aus der Region ermöglicht eigene Tiere zu halten, diese rentabel zu schlachten und dann zu verkaufen. Wir kommen immer weiter von der Realität weg.
Dann haben wir ein Steuersystem, welches die Bürger aus der Mittelschicht nur noch ausquetscht wie eine Zitrone. Ein trauriger Tag für mich, der erst am 11.07.2024 war, der „Tag der Steuerzahler“ – rechnerisch und auch ein wenig symbolisch landet erst ab diesem Tag das Gehalt in dem eigenen Geldbeutel und nicht mehr beim Bund. Trotzdem schafft es die Bundesregierung nicht mit diesen Einnahmen entsprechend zu wirtschaften. Wir müssen neue Schulden machen und vertuschen dies durch irgendwelche „Sondervermögen“, da wir eigentlich eine Schuldenbremse haben. Auf der anderen Seite wird der Bundestag immer größer, immer mehr Berater hängen an dem Zipfel der Parteien und Abgeordneten und verschlingen jedes Jahr mehr Geld zu Lasten von den Bürgern.
Ergänzend schlägt die oben beschriebene Bürokratie zu buche, welche alles nur komplizierter und aufwendiger macht. Man muss das Rad aus meiner Sicht nicht neu erfingen, man sollte nur schauen, wie es andere Länder innerhalb, aber auch außerhalb Europas machen. Nur das Beste sollte man für sich abschauen und dann auch mal wieder zuerst an das eigene Land und die dort lebende Bevölkerung denken. Das Gefühl ist da, dass wir im Moment das Volk spalten und das macht einen wirklich traurig.
Bei allem Negativen schaffen es die Bürger aber auch das Geldvermögen zu vermehren und im Moment bekommt man auch wieder Zinsen auf Tagesgeld, Festgeld und Termingeldern. Noch haben wir eine negative Realverzinsung durch die Inflation, aber wer Liquidität halten möchte, bekommt trotzdem etwas. Für das restliche Vermögen gibt es eigentlich wenig Alternativen, außer Aktien/Fonds/ETFs und Immobilien. Jeder muss nur für sich die richtige Mischung finden, damit man mit Schwankungen umgehen kann und dennoch ruhig schläft.
Noch ein paar Fakten, welche mich persönlich zusätzlich motivieren dran zu bleiben und aus dem Hamsterrad zu entfliehen. Laut PHF-Studie verfügten die deutschen Haushalte über ein durchschnittliches Nettovermögen von 316.500 Euro, der Median rund 158.500 Euro. Deutschland zählt knapp drei Millionen Dollar-Millionäre. Um nur ein paar wenige zu nennen.
Daher mein Fazit: Viel lesen, sich selbst bilden, andere um Rat fragen und nicht auf Werbung und Massenmedien hören. Konsum begrenzen bzw. für nützliche Dinge verwenden und ansonsten Reisen, offen für neue Kulturen und immer offen für Neues sein – Lernen, Lernen, Lernen!
Welt in Aufruhr: Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert von Herfried Münkler. Mein Buchtipp zum Abschluss. Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Ordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir?
Eine auf Werten und Normen fußende Weltordnung durchzusetzen, übersteigt die Fähigkeiten des Westens. Die USA, einst «Weltpolizist», befinden sich trotz internationalen Engagements auf dem Rückzug; die UN, der man diese Rolle ebenfalls zugedacht hatte, blockiert sich selbst. Und die Europäer sind schlicht nicht imstande, eine Weltordnung zu hüten. Eine prekäre, risikoreiche Lage, in der auch ein Blick in die Geschichte und auf frühere weltpolitische Konstellationen hilfreich ist, um Hinweise auf die künftige, sich jetzt herausbildende Ordnung zu erhalten.
Herfried Münkler zeigt in dieser gedankenfunkelnden geopolitischen Analyse, wo in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen. Viel spricht dafür, dass ein neues System regionaler Einflusszonen entsteht, dominiert von fünf Großmächten. Wo liegen die Gefahren dieser neuen Ordnung, wo ihre Chancen? Wäre es ein austariertes Mächtegleichgewicht – oder Chaos? Und wie sollten sich Europa und Deutschland in den zu erwartenden globalen Auseinandersetzungen verhalten? Ein aufregender, Maßstäbe setzender Ausblick auf die Machtkonstellationen im 21. Jahrhundert.