6. Kauf 2024 – Legal&General Group PLC

Vor dem Monatswechsel bin ich noch einmal für mein Depot fündig geworden. Überzeugt hat mich ein Versicherungsunternehmen aus Großbritannien. Ehrlicherweise bin ich über verschiedene „Finfluencer“ auf Instagramm aufmerksam geworden. Daraufhin habe ich mich dran gemacht das Unternehmen ein wenig genauer anzuschauen. Am Besten hilft immer im ersten Schritt über google zu gehen und das Unternehmen einzugeben, dann auf die Webseite des Unternehmens zu gehen und am Ende landet man dann auf der Investor Relations Seite und vertieft sich ein wenig in die Zahlen. So zumindest meine klassische Reihenfolge, um mich über das Unternehmen schlau zu machen. Aufgeführt sind dann auch immer aktuelle News, egal ob positiv und negativ. Man muss dann nur noch für sich selbst entscheiden, investiere ich hin das Unternehmen oder lasse ich besser meine Finger davon.

Ich habe mich für Legal&General Group PLC entschieden. Gekauft habe ich in einer ersten Position 600 Anteile zu einem Kurs von 2,747 Euro pro Anteil. Insgesamt habe ich (inkl. Gebühren) 1.658,10 Euro investiert.

Der Finanztitel ist ganz klassisch im Lebens- und Krankenversicherungsbereich tätig, zusätzlich auch in Rentenversicherungen und klassischen Investitionen. Überzeugt haben mich diverse Kooperationspartnerschaften mit Banken, wie z.B. Barclays und Bank of Ireland. Ursprünglich gegründet wurde das Unternehmen 1836 und hat sich dann stetig weiterentwickelt. Zeitweise war die Versicherung auch in Deutschland tätig, hat sich aber 2016 wieder aus dem Geschäft zurück gezogen. Weitere Länder in denen das Unternehmen tätig ist, sind Indien, Ägypten, USA, Frankreich, Irland und den Niederlanden. Zusätzlich gibt es eine Niederlassung in Hong Kong. Alleine hier ist die Diversifikation gegeben.

Die Dividendenrendite beträgt brutto knapp 9% p.a. und ausgezahlt wird zweimal im Jahr. Die Dividendenentwicklung in den letzten Jahren kann sich sehen lassen und wurde jedes Jahr seit mindestens 2010 gesteigert. Nachvollziehen kann ich Zahlungen seit mindestens 1992. Aktuell werden 0,20 Pfund pro Jahr ausgeschüttet. Das Unternehmen hat seine Dividendenpolitik nun ein wenig geändert. Die jährliche Steigerung soll ggfs. ein wenig abnehmen, dafür wird ein Aktienrückkaufprogramm eingeführt, um den Kurs anzukurbeln und so auf weniger Aktien die Dividende ausschütten zu müssen. Hat normalerweise langfristig für uns Aktionäre, aber auch für das Unternehmen selbst einen Vorteil. Die nächste Auszahlung wird voraussichtlich im September diesen Jahres stattfinden.

Innerhalb der letzten 10 Jahre hat Legal & General Group diese um jährlich 7,82% gesteigert. Auf 5-Jahressicht stieg die Ausschüttung um 4,13%.

Ganz aktuell und auch oben kurz angerissen aus Juni die erste richtungsweisende Info des neuen CEO: Dieses Jahr soll es nochmal ein 5% Dividenden-Wachstum geben, danach dann bis 2027 nur noch 2% Wachstum, dafür aber 1.5% Aktienrückkaufprogramm, damit der Return on Equity auf >20% gesteigert wird. Weniger Dividendenwachstum, dafür Share Buybacks hat einigen nicht gefallen. Es erfolgt mehr eine Orientierung an die US-Werte, welche schon seit Jahren auf Aktienrückkaufprogramme setzen.

Persönlich sehe ich das Unternehmen solide aufgestellt und ich dürfte meine Dividenden in den nächsten Jahren erhalten. Ein gewisses Risiko schwingt bei dieser Dividendenrendite mit, dafür habe ich auch eine erste Position etwas kleiner verfasst. Ich bin offen für einen Zukauf, wenn der Kurs nachgibt oder so bleibt.

Dies führt mich auch abschließend wieder zu einem neuen Buchtitel: Welt in Aufruhr: Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert von Herfried Münkler. Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Ordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir?
Eine auf Werten und Normen fußende Weltordnung durchzusetzen, übersteigt die Fähigkeiten des Westens. Die USA, einst «Weltpolizist», befinden sich trotz internationalen Engagements auf dem Rückzug; die UN, der man diese Rolle ebenfalls zugedacht hatte, blockiert sich selbst. Und die Europäer sind schlicht nicht imstande, eine Weltordnung zu hüten. Eine prekäre, risikoreiche Lage, in der auch ein Blick in die Geschichte und auf frühere weltpolitische Konstellationen hilfreich ist, um Hinweise auf die künftige, sich jetzt herausbildende Ordnung zu erhalten.
Herfried Münkler zeigt in dieser gedankenfunkelnden geopolitischen Analyse, wo in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen. Viel spricht dafür, dass ein neues System regionaler Einflusszonen entsteht, dominiert von fünf Großmächten. Wo liegen die Gefahren dieser neuen Ordnung, wo ihre Chancen? Wäre es ein austariertes Mächtegleichgewicht – oder Chaos? Und wie sollten sich Europa und Deutschland in den zu erwartenden globalen Auseinandersetzungen verhalten? Ein aufregender, Maßstäbe setzender Ausblick auf die Machtkonstellationen im 21. Jahrhundert.