Man arbeitet den Großteil seines Lebens, angefangen klassisch mit einer Ausbildung mit vermutlich 16 Jahren, hat noch seinen Meister gemacht oder nebenberuflich studiert und sich dann durch verschiedene Station im Job gearbeitet. Hoffentlich auch ein Stück weit nach oben. Irgendwo mit 60 Jahren, ganz pauschal gesprochen, freut man sich dann auf die Rente und sagt sich, ab jetzt heißt es das letzte Drittel des Lebens nochmal genießen, Reisen unternehmen und einfach Dinge tun, auf die man Lust hat.

Zum Einen passt das mit dem 60. Lebensjahr nicht so ganz und wenn ich dann noch an meine Rente denke, stelle ich mir die Frage, wann soll die gesetzliche Rente einspringen und wie viel bleibt dann zum Leben übrig. Je früher man anfängt und sich allein über das Thema Gedanken macht, auch wenn es noch so weit in der Ferne ist, desto entspannter kann man an das Thema rangehen – allerdings wer kennt es nicht, solche Themen und Dinge schiebt man gerne mal auf die lange Bank und dann gerät es wieder in Vergessenheit.

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Für die Altersvorsorge, um den Lebensabend finanziell unabhängig gestalten zu können, sollten genügend finanzielle Mittel vorhanden – man will schließlich den aktuellen Lebensstandard auch dann noch Aufrecht erhalten, wenn monatlich das Einkommen aus dem Arbeits- und Angestelltenverhältnis aus bleibt. Damit dies gelingt ist eine gewisse Eigeninitiative notwendig.

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In Verbindung mit einem interessanten Artikel, den ich in der Schweizer Handelszeitung gefunden habe, folgende Fehler bei dem Thema „Altersvorsorge“:

Fehler 1: Sich nicht selbst um die Altersvorsorge kümmern!

Da es sich bei dem Thema um etwas „langweiliges“ handelt, verlässt man sich gerne auf den Partner oder die Partnerin und kümmert sich nicht selbst um die Vorsorgesituation. Gerade bei dem Thema Trennung ein riesiges Problem. Wer kümmert sich dann um die Finanzen. Oder ab man überlässt alles dem Bankberater, der schaut, welche Produkte er überhaupt im Portfolio besitzt und entsprechend seine Provision erhält. Die Produkte müssen nicht schlecht sein, aber man sollte es verstehen, was dahinter steckt – bei jedem Wohnungs- oder Hauskauf, Autokauf oder sonstigem macht man sich auch vorher schlau.

Fehler 2: Man fängt zu spät mit der Planung der Rente an!

Je früher man mit dem Thema anfängt sich zu beschäftigen, desto mehr kann man sich für einen Weg entscheiden und einen entsprechenden Plan zu Recht schneidern und diesen auch verfolgen. Gerade im Hinblick auf die private Vorsorge bedeutet das mit dem Zinseszins-Effekt, je früher man anfängt, desto weniger Kapital wird auch benötigt. Wer natürlich erst mit 40 oder gar 50 Jahren anfängt, muss für den gleichen Ertrag am Ende einen deutlich höheren Einsatz bringen, sei es mit einer Einmalzahlung oder in Form eines monatlichen Sparplans.

Fehler 3: Falsch oder gar nicht privat investieren!

Auch wenn der Punkt an Fehler 2 anknüpft ist es wichtig nicht nur einen Plan zu haben, sondern dann auch noch anzufangen. Zwar bieten viele Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge an, die man unbedingt auch nutzen sollte, denn diese wird oft vom Arbeitgeber bezuschusst oder sogar teilweise staatlich gefördert. Allerdings ist die private Vorsorge nicht außer acht zu lassen, denn niemand weiß, was mit der gesetzlichen Rente in 30 oder gar 40 Jahren passiert. Die betriebliche Altersvorsorge reicht da nicht aus, dies aufzufangen. Wichtig daher anfangen und sich ggfs. entsprechend vorher schlau machen oder unabhängige Personen als Beratung zur Seite ziehen – persönlich sehe ich da eine Honorarberatung von großem Vorteil.

Fehler 4: Externe Faktoren bei der Planung nicht berücksichtigen!

Die Veränderung externer Faktoren wird bei der Rentenplanung oftmals unterschätzt. So sollte berücksichtigt werden, dass die Inflation langfristig mindestens ausgeglichen werden muss, um den Lebensstandard zu halten. Andere Faktoren sind Familien, Kinder, Umzug,…. natürlich können diese alle nur bedingt mit einkalkuliert werden, aber man sollte auch nicht alles auf eine Karte setzen.

Fehler 5: Annehmen, dass in der Rente die Ausgaben sinken!

Sinkt die Steuerbelastung tatsächlich so stark wie gedacht – oft ein Aha-Erlebnis, die Einkommenslücke kann größer sein als man denkt. Besser hier mit einem größeren Puffer planen und wichtig ist der Schuldenabbau, das einem auch das Geld zur Verfügung steht (hier lassen wir mal gute Schulden für Kapitalanlage in Immobilien außen vor). Gerade im Ruhestand möchte man Reisen, Leben, sich gesünder ernähren etc. das kostet alles Geld und sollte berücksichtigt werden. Stichwort auch mehr „Zeit“.

Die Punkte sind nur ein Auszug aus vielen Variablen, die bei der Altersvorsorge oder auch dem Thema „finanzielle Freiheit“ eine entscheidende Rolle spielen. Habt ihr dies alles schon bedacht? Ansonsten hoffe ich, dass ich ein paar Denkanstöße liefern konnte.

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Abschließend dieses Mal nur kurz ein aktueller Buchtipp ohne große Beschreibung, da der Titel aus meiner Sicht bereits aussagekräftig genug ist:

Ohne Aktien Wird Schwer: Einzelaktien finden und verstehen in 25 Beispielen | Warum ETFs nicht immer die beste Lösung sind und wie Du die richtige Aktie findest

Eigentlich möchte ich noch auf folgende Forschungsstudie der Universität Mannheim hinweisen, die mich gebeten haben, diese auf meinem Blog zu teilen – bitte nehmt euch kurz Zeit und mit der folgenden Beschreibung daran teil:

Professor Martin Weber und Monika Burckhardt von der Universität Mannheim führen eine Forschungsstudie zur Verbesserung der Anlageentscheidungen von nichtprofessionellen Anlegern durch. Die Umfrage erfolgt anonym und besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden die Probanden gebeten Portfolios für vier verschiedene, hypothetische Anleger aus vorgegebenen Assetklassen zu erstellen. Im zweiten Teil erfolgt eine kurze Umfrage zum eigenen Anlageverhalten.

Zu der Umfrage gelangt ihr hier

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